Würzburg. Ein Pionier der unterfränkischen Leichtathletik ist mit dem Würzburger Sportpädagogen Fritz Herbert tot. Im Alter von 73 Jahren erlag er nach längerer Krankheit seinem Leiden. Mit dem Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und der Bayerischen Schulsportmedaille in Gold verliert die unterfränkische Leichtathletik einen vor allem für die Vereins-und Verbands-Leichtathletik und den Schulsport überaus engagierten und profilierten Mann.

Den gebürtigen Würzburger hatte es nach dem Krieg durch den Großangriff auf die Domstadt nach Kitzingen verschlagen, wo er 1954 zur Leichtathletik gestoßen war, nachdem er zuvor Fußball und Turnen bei der TG Kitzingen gelehrt hatte. In der Leichtathletik fand er schnell sein Talent und wurde 1957 unterfränkischer Meister über 100 Meter, 1962 über 200 Meter Hürden. Nach dem Studium unterrichtete er zunächst als Referendar am Friedrich-List-Gymnasium in Gemünden und später bis zur seiner Ruhestandsversetzung am Siebold-Gymnasium in Würzburg als Seminarleiter Sport. Den Einstieg in die Verbandstätigkeit fand er 1970 zunächst als Bezirks-Lehrwart desunterfränkischen Leichtathletik-Verbandes. Danach war er von 1972 mit Unterbrechung bis 2000 als Schulreferent tätig. 1979 war er bereits zur deutschen Sportjugend (DSJ) gestoßen, für die er für mehrere Olympische Spiele die Ausscheidungswettbewerbe durchführte und von 1980 bis 1988 im Vorstand der DSJ für den Bereich der sportlichen Jugendarbeit verantwortlich war. Wegen seines großen Fachwissens wurde Herbert, der auch Autor mehrerer Fachbücher war, 1992 nach der Grenzöffnung zum Berater für den Leistungskurs Sport beim Kultusministerium in Thüringen berufen. Dort gelang es ihm in den Folgejahren die Weichenstellung für den Umbau der Jugendsportschulen auf die Sportgymnasien voranzutreiben und schließlich nach rund vier Jahren abzuschließen. Für seine Verdienste um die deutsche Sportjugend wurde er 1988 mit dem Diskus, der höchsten Auszeichnung der DSJ bedacht.
Mit Fritz Herbert verliere ich persönlich auch einen Freund und Förderer, der stets bemüht war junge Menschen für den Sport im Allgemeinen und die Leichtathletik im Speziellen zu begeistern.

Günther Felbinger
 

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